Bei einer Reizblase – auch überaktive Blase oder Urethralsyndrom – verspüren Patienten wesentlich öfter Harndrang, als körperlich nötig wäre. Sie leiden unter ständigem, oft überfallsartigem Harndrang – auch nachts. Tatsächlich können dann nur geringe Harnmengen abgegeben werden. Teilweise kommen Schmerzen gegen Ende des Wasserlassens hinzu. Unkontrollierter Harnverlust ist ebenfalls möglich.
Die Lebensqualität der Betroffenen ist erheblich eingeschränkt. Stets wird darauf bedacht, sich in der Nähe einer Toilette aufhalten zu müssen. Angst über den Kontrollverlust der Blasenfunktion verstärkt womöglich die Symptomatik zusätzlich.
Die Ursachen sind noch nicht geklärt. In Betracht gezogen werden Folgen der Schwangerschaft, Geburt und Alter sowie Mangel an Östrogen. Möglich ist auch die fehlerhafte Weiterleitung von Impulsen der Nerven, die an Kontrolle der Blasenfüllung beteiligt sind. Sogar sexuelle oder psychische Traumata werden diskutiert.
Eine Behandlung muss individuell abgestimmt werden. Mögliche Therapieansätze sind Blasen- oder Beckenbodentraining, Biofeedback, Methoden der Nervenstimulation, Medikamente und chirurgische Eingriffe, Homöopathie oder Hausmittel. Alle diese Maßnahmen zielen auf eine bessere, aktive Kontrolle des Harndrangs ab.
Ideal ist, wenn Sie zwei Stunden vor dem Zubettgehen nichts oder nur noch sehr wenig trinken. Und verteilen Sie die Getränke gleichmäßig über den Tag, als Faustregel gelten 1,5 - 2 Liter. Am besten trinken Sie das Wasser aus dem Wasserhahn oder ungesüßte Tees.
Beim Blasentraining (Urotherapie) wird das Zeitintervall zwischen aufeinanderfolgenden Toilettengängen kontinuierlich gesteigert. Eine gesunde Blase wird vier bis sechs Mal pro Tag entleert.
Das Beckenbodentraining stärkt die Beckenbodenmuskulatur, welche den Harnröhrenschließmuskel in seiner Funktion unterstützt. Einige Patienten erleben positive Effekte mit Akupunktur.
Verwenden Sie nur Wasser oder pH-neutrale Seifen zur Intimreinigung. Baumwollunterwäsche ist synthetischer Unterwäsche vorzuziehen, sollte nicht zu eng sitzen und regelmäßig bei 60 Grad gewaschen werden.
Für Damen gilt beim Stuhlgang, immer von vorne nach hinten zu wischen. Nach dem Geschlechtsverkehr sollte die Blase zeitnah entleert werden. Analverkehr bietet ein besonderes Risiko für Blasenentzündungen, weshalb hier zusätzlich die anschließende Reinigung des Intimbereichs empfohlen wird. Kondome verringern das Risiko für eine Blasenentzündung deutlich. Verhütungsmittel wie Spermizide, die Spirale oder ein Diaphragma steigern es.
Nasse bzw. verschwitzte Kleidung oder kalte Füße mag die Blase nicht. Auch Übergewicht belastet die Blase, weil der Beckenboden mehr Gewicht tragen muss.
Blasenentzündung-Soforthilfe beantwortet gerne Ihre Fragen zu Naturheilmitteln und wie sie chronische Blasenentzündungen heilen.